Die Niederschläge in den Tagen davor, das Starkregenereignis mit bis zu 80 l/m² in ca. 40 Minuten am Nachmittag selbst und das Unvermögen des bereits massiv durchnässten Bodens, die neuen Wassermassen aufzunehmen – das waren die Zutaten für das Hochwassereignis am Montag, dem 17.8.2020.

Innerhalb kürzester Zeit waren der Grundweg, die Kirchengasse ab der Kreuzung mit der B57 bis zur Neudauer Landstraße bzw die Angerstraße in Richtung Stinatz bis zum Listenweg, sowie der Bereich der Ortseinfahrt von Litzelsdorf kommend, überflutet. Betroffen war auch der Tennisplatz, der von den Wassermassen verschluckt wurde. Ebenso der Bereich rund um die Gnadenkapelle und die Heilquelle wie auch der Bereich vor dem GH Holper in der Kirchengasse und die Spielwiese des CARITAS Kindergartens.

Die Kirchengasse, ab der B57 bis zur Trafik sowie die  Angerstraße bis zum Listenweg mussten für den Verkehr total gesperrt werden, da dieser Bereich mit bis zu 40 cm unter Wasser stand. Was einige rücksichtlose Autofahrer aber auch Schaulustige nicht daran hinderte, in diesen Sperrbereich einzufahren bzw einzugehen. Unverantwortlich und selbstgefährdend. Wüste Beschimpfungen der Einsatzkräfte, die aufklären und aus dem Sperrbereich verweisen wollten, waren die Folge.

Besonders betroffen waren die Bereiche Grundweg/Grundsiedlung, Kirchengasse, Waldsiedlung, Angerstraße, Neudauer Landstraße aber auch die  Hochfeldsiedlung. 43 Einsatzadressen wurden über die LSZ, persönlich oder über Telefon an die im Feuerwehrhaus Ollersdorf installierte Einsatzleitung gemeldet. Ein Ding der Unmöglichkeit, überall gleichzeitig zu sein und durch uns selbst alleine nicht bewältigbar.

Über den Bezirksführungsstab, der, wie beim Unwetter im Raum Kukmirn/Neusiedl b. G., wiederum in Tobaj hochgefahren wurde, konnten Kräfte gezielt nachalarmiert werden. In Ollersdorf im Einsatz waren die Feuerewehren aus Güssing, Kukmirn, Rauchwart, Stegersbach,  Hackerberg, Stinatz und Wörterberg – an die 80 – 100 Mann mit entsprechend vielen Fahrzeugen, Sandsäcken, Pumpen und Stromerzeugern im Gepäck. Somit konnten die Einsatzadressen nach und nach abgearbeitet und den Betroffen geholfen werden.

Keller wurden ausgepumpt, ein Baum, der über die Angerstraße gefallen war, beseitigt, Hab und Gut der Betroffenen aus den gefährdeten Bereichen geborgen. Sandsäcke wurden rund um gefährdete Objekte aufgeschlichtet, um einer möglichen zweiten Flutwelle vorzubeugen.

Gegen 20:00 Uhr entspannte sich die Lage etwas, die Pegelstände der Fliessgewässer waren rückläufig. Vorbeugend wurden jedoch Sandsäcke durch die Kameraden aus Stinatz und durch uns am Areal der Fa. Erdbau Zeugin, Litzelsdorf, befüllt. Ein herzliches DANKESCHÖN der FIRMA ZEUGIN!

Nach und nach konnten die zur Hilfeleistung gekommenen Feuerwehren nach Hause geschickt werden. Gegen 23:30 Uhr war die Lage dann endlich deeskaliert und auch die Mannschaft aus Ollersdorf konnte einrücken, die Fahrzeuge und Gerätschaften versorgen und schlußendlich gegen 24:00 Uhr nach Hause gehen.

Ein Dank gilt allen Kameraden, vor allem jenen von auswärts, die hier uneigennützig und professionell geholfen haben. Die Betroffenen, von denen Rückmeldungen an uns erfolgt sind, haben äußerst positiv über den Einsatz ge- und viel Lob und Anerkennung ausgesprochen. Ein herzliches Vergelt´s Gott kommt auch seitens der Gemeindevertretung von Ollersdorf, allen voran von Bürgermeister Bernd Strobl.

Bis Mittwoch Abend waren noch Aufräumarbeiten, vor allem die Reinigung von Straßen und Gehsteigen, des Radweges,  Plätzen und des Gnadenbrunnens die Aufgabe unserer Feuerwehr. Zu Hilfe gekommen ist uns hier wiederum die Feuerwehr Stegersbach, die mit der Straßenwaschanlage den Radweg gereinigt hat. Auch hier ein Vergelt´s Gott vom Bürgermeister an jene Kameraden, die noch beinahe zwei weitere volle Tage im Dienste der Allgemeinheit tätig waren.